- Tempelgesellschaft
- Tempelgesellschaft,1861 von Christoph Hoffmann (* 1815, ✝ 1885), dem Sohn des Begründers der pietistischen Brüdergemeinde Korntal Gottlieb Wilhelm Hoffmann (* 1771, ✝ 1846) in Württemberg unter dem Namen »Deutscher Tempel« mit dem Ziel gegründete apokalyptische Gemeinschaft, alle wahren Christen als das neue Israel nach Jerusalem zu führen, um dort den »Bau des Tempels« (Epheserbrief 2, 19-22), d. h. den prophetisch vorherverkündigten Gottesstaat, zu errichten. Religiös vertritt die Tempelgesellschaft einen theologischen Liberalismus; ein formuliertes Bekenntnis und feste liturgische Formen werden abgelehnt. Ihre Aufgabe sieht sie in der »Ausbreitung christlicher Gemeinschaft« und in der Arbeit an »der Aufrichtung des Reiches Gottes auf Erden«. Siedlungen der Tempelgesellschaft entstanden v. a. in Palästina (bis zum Zweiten Weltkrieg). Heute leben noch rd. 1 300 Templer in Australien und etwa 600 in Deutschland. Sitz der Tempelgesellschaft ist Stuttgart.C. Hoffmann: Mein Weg nach Jerusalem, 2 Bde. (1881-84);K. Hutten: Seher, Grübler, Enthusiasten (141989);Templer-Hb. Texte u. Informationen zum Verständnis der T., hg. v. P. Lange (1992).
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Tẹm|pel|ge|sell|schaft, die <o. Pl.>: christliche Gemeinschaft, deren Ziel der Aufbau eines eschatologischen Gottesreiches u. die Überwindung des biblischen Babylon ist.
Universal-Lexikon. 2012.